Der Vohwinkel Fuchs
Schloß Lüntenbeck Schwebebahn in Vohwinkel 1923 Rathaus Vohwinkel 1912 Kaiserplatz in Vohwinkel 1929 Neuer Bahnhof Vohwinkel 1909 Schöller 1928

Betriebswerk Lichtanlage

Wohnhaus Bahnstraße Ecke Holzstraße um 1931 (Sammlung Udo Johenneken)

Das große Wohnhaus Bahnstraße Ecke Holzstraße auf einer Postkarte von 1931 (Ausschnitt).

Seit dem 20.09.1888 hat die Bahnstraße in Vohwinkel ihren heutigen Namen. Die am großen Wohnhaus in der Bildmitte nach rechts abzweigende Straße wurde, ebenfalls am 20.09.1888, Bismarckstraße benannt. Ab dem 15.05.1901 hieß sie Holzstraße. Seit 1935 trägt die Straße mit der Benennung Lienhardstraße ihren heutigen Namen.

 



Die Lichtanlage in Vohwinkel

Es war der im Volksmund gebräuchliche Name für die Elektrowerkstatt. In der Hauptsache wurden hier die elektrischen Anlagen an Gebäuden, Hallen, Plätzen und Bahnhöfen und die umfangreichen Elektroinstallationen der Stellwerke innerhalb des Direktionsbezirkes von Wuppertal gewartet und neu erstellt. Neun Elektriker und ein Schlosser waren 1948 hier beschäftigt. Die Lichtanlage lag am Ende der Holzstraße (heute Lienhardstraße) zwischen zwei bahneigenen Häusern. Vom Marktplatz gut einzusehen, befindet sich heute auf dem Dach der ehemaligen Lichtanlage eine Anzahl von Solarzellen. Sie liefern den Strom für eine Versuchsanlage einer Elektro-Tankstelle. Das große Wohnhaus an der Ecke Bahn-/Holzstraße wurde durch eine Luftmine im Kriege völlig zerstört. Es ist heute noch ein Trümmergrundstück.


Das Haus der früheren Lichtanlage

Das Haus der früheren Lichtanlage vom Marktplatz aus gesehen.



Die Lichtanlage gehörte zum Bahnbetriebswerk Vohwinkel. Zum Aufgabengebiet gehörte auch die Wartung und Reparatur der beheimateten Lokomotiven. Dazu zählte in erster Linie die eigene 24 V-Lichtmaschine mit der gesamten Innen- und Außenbeleuchtung. Mitunter war es kein angenehmes Arbeiten in einer rußgeschwärzten, zugigen und verqualmten Lokhalle. Bei diesen Arbeiten hatte ich immer Angst, von der fetttriefenden Lok abzurutschen. Da habe ich doch lieber an Kandelabern in schwindelnder Höhe oder an Lastenaufzügen in der Tiefe gearbeitet.


Lichtanlage

Lichtanlage, Wohnhaus, ehemaliger Pferdestall der Firma Kolk & Co. (von l. n. r.).



Hier in der Lichtanlage kam die gesamte Vielseitigkeit der Elektrotechnik zur Anwendung. Beim Freileitungsbau, bei der Kabeltechnik oder der Hausinstallation wurde die Sicherheit immer groß geschrieben. Viel Arbeit gab es stets im Vohwinkeler Verschiebebahnhof. Bei Dunkelheit mußte das riesige Areal automatisch sofort beleuchtet werden. Die hohen Masten wurden zum Teil mit 500 Watt Spezialglühbirnen bestückt. Alle geerdeten Außenleuchten waren mit doppelter Sicherheit versehen. Dazu diente: 1. ein entsprechendes Halteseil der Lampenarmatur mit entsprechendem Kurbelkasten, sowie 2. eine Sicherheitsarmaturkupplung, Die zahlreichen Stellwerke - 14 Stück alleine in Vohwinkel - mußten mit Wechsel- und Gleichstrom (Batterie) versorgt werden. Eine Notstromanlage mußte immer einsatzbereit sein und sofort zur Verfügung stehen.

In der Lichtanlage wurden auch Drehstrom- und Wechselstromzähler repariert, überholt und geeicht, da auch die Eisenbahn die gelieferte Energie bezahlen muß.




Text Rolf Hildener aus: VOHWINKEL Die Eisenbahnstadt
Bürger - INFO 1999
Herausgeber Bürgerverein Vohwinkel e.V.

Der Veröffentlichung der Fotos und des Textes auf dieser Webseite
hat der Bürgerverein Vohwinkel e.V. freundlicherweise zugestimmt.


 

Eisenbahn / Betriebswerk / Betriebswerk Lichtanlage